Die Zeit


Mit der Zeit fängt alles an...

Der denkende Mensch ist sich voll bewusst, dass die Zeit vergeht. Mit jedem Ticken der Uhr bewegt er sich weiter im Strom der Zeit. Die normale Lebensdauer des Menschen von 70 bis 80 Jahren ist viel zu kurz, um sich all des Guten zu erfreuen. Jeder Mensch hat im Herzen den Wunsch nach einem ewigen Leben auf einer paradiesischen Erde. Jedoch trifft Zeit und unvorhergesehenes Geschehen jeden Menschen.
Die Zeit ist so unergründlich wie der Raum. Niemand kann erklären, wo der Strom der Zeit beginnt und wohin er fließt. Die Zeit bewegt sich nur in einer Richtung, weiter, immer weiter. Niemand kann sie veranlassen, rückwärts zu laufen. Im Moment leben wir in der Gegenwart. Diese Gegenwart fließt jedoch beständig in die Vergangenheit hinein. Niemand kann sie aufhalten.
Die Vergangenheit ist vorbei. Sie ist Geschichte, und in der Form kann sie niemals wiederholt werden. Jeder Versuch, die Vergangenheit zurückzuholen, ist so unmöglich, als wollte man versuchen, einen Wasserfall bergauf stürzen zu lassen. Unsere Fehler haben im Strom der Zeit ihre Spuren hinterlassen. Was haben wir daraus gelernt? Vergangene Zeit ist gewonnen oder verloren, je nachdem, was wir daraus gemacht haben. Über die vergangene Zeit haben wir keine Gewalt mehr.
Die Zukunft ist anders. Sie fließt immer auf uns zu. Wir können Hindernisse erkennen, die vor uns auftauchen. Wir können uns darauf vorbereiten, sie zu überwinden. Wie gebrauchen wir unsere Zeit? Es gibt für alles eine bestimmte Zeit: Eine Zeit zur Geburt und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Aufbewahren und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für Krieg und eine Zeit für Frieden.
Und es gibt nichts Besseres für den Menschen, als dass jeder essen und trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit.
Da treffen sich zwei Menschen: "Mein Gott, wo ist nur die Zeit geblieben?" - "Ja ja!" - "Gestern noch hat das Jahr begonnen, und heute ist der Sommer schon wieder vorbei!" - "Ja ja!" - "Jetzt beginnt der Herbst und in wenigen Wochen ist das Jahr schon wieder vorbei." - "Ja ja!" - "Na, sie haben es aber wohl sehr eilig, oder?" - "Ja sicher, schließlich werde ich in knapp fünf Monaten schon 50. Und es gibt noch so viel zu tun!"
Es stimmt, in wenigen Wochen beginnen die Blätter zu fallen, die Zugvögel ziehen in den Süden. Der erst Frost kommt. Das war es dann auch schon. Das Jahr ist vorbei. Einem Kind würde es niemals einfallen zu sagen: "Mein Gott, wie die Zeit vergeht!" Von Kindern kommen eher die Fragen: "Wie lange muss ich noch schlafen?", oder "Wann sind wir endlich da-ha?"
Ein altes Sprichwort sagt: "Beim Warten wird die Zeit lang". Es stimmt, die Zeit vergeht scheinbar viel langsamer, wenn wir auf sie achten, wenn wir uns ihrer bewusst sind, und wenn wir darauf warten, dass etwas geschieht.
Sind wir jedoch beschäftigt und an unserer Arbeit interessiert und gehen darin auf, dann scheint die Zeit nur so dahinzufliegen.